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Deck lackieren: Ergiebigkeit
Hallo zusammen
Mein "neues-altes" 8m-GFK Boot ist von 1971 und hat noch den original Gelcoat. Am Rumpf ist er noch wunderbar und sieht gut aus, das Deck ist aber stellenweise schon ziemlich fertig. Auf dem Vorschiff noch grösstenteils ok, aber achtern ist der Gelcoat ausgekreidet und hat teilweise Löcher, weil er weggebröckelt ist. Ich tue ein paar Bilder von den schlimmsten Stellen rein.
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Ausserdem gibt es Haarisse an den Relingsstützen.
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Ich vermute, dass Lackieren die beste Variante wäre. Zuerst alle Decksbeschläge weg, und die Wabenstruktur komplett wegschleifen. Spachteln mit International Watertite, dann Grundierung mit Interprotect, gefolgt von Perfection Undercoat und am Ende International Perfection.
Habt ihr Erfahrungen mit der Ergiebigkeit der Produkte? Verstehe ich das richtig, dass sich die Ergiebigkeit auf eine Schicht bezieht? Schlucken alle Schichten gleich viel Material oder frisst die erste Schicht tendenziell etwas mehr? Wieviele Schichten habt ihr bei euren Booten effektiv so machen müssen?
Ich habe gelesen, dass man bei schadhaftem Gelcoat lieber noch 3 Schichten Interprotect unter den Undercoat machen soll. Das kommt mir doch alles recht viel vor - da brauche ich allein 7 Liter Interprotect?! Watertite, 3 Schichten Interprotect, 2 Schichten Undercoat, 3 Schichten Perfection... Wenn meine Berechnungen (bei 20 qm Deck plus ein bisschen Puffer) stimmen, komme ich da schnell auf 900 Euro für das Material.
Ich will natürlich auch nicht am falschen Ort sparen, wenn man sich schon die ganze Mühe macht.
Mein Plan B wäre: Löcher im Gelcoat ausdremeln, mit Gelcoat Repair Kit zuspachteln und polieren. Sicher keine Lösung für immer... Irgendwann komme ich sicher nicht ums Lackieren rum.
Was meint ihr? Freue mich über eure Tipps! :)
LG Marie
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Wir hatten das gleiche Problem vor 6 oder 7 Jahren. Nach reiflicher Überlegung und einem Test im Plichtbereich sind wir folgendermaßen vorgegangen:
Wir haben das Deck peinlichst gereinigt Waschbenzin, Aceton, Silikonentferner … weiß nicht mehr genau. Danach haben wir die Beschädigungen ausgespachtelt, und das ging so...
Mit einem harten Stahlspachtel [B]parallel zu den Riffelreihen[/B] (kleine Pyramiden) Epoxyspachtel kreuzweise aufgebracht (drübergerattert), eher Zuviel als zu wenig. Aushärten lassen. Danach mit dem Schwingschleifer die Pyramiden auf die gleiche Höhe gebracht. Mit einer Dreikantfeile durch die Täler zwischen den Pyramiden gefahren.
Letztlich das Deck in genau der gleichen Farbe wie das Original mit Monouretan-Lack (Epfanes) lackiert. Der gleiche Farbton ist wichtig, weil die Pyramidenspitzen schnell abgelaufen sind, dann scheint die alte Farbe durch.
Geriffelte Flächen glänzen nach dem Lackieren unnatürlich. Das vermeidet man indem man nach kurzem Antrocknen nochmal mit der trockenen Schaumwalze (nur) über die geriffelten Flächen rollt.
Löcher von ehemaligen Beschlägen wurden ebenso geschlossen und waren nach dem Lackieren nicht mehr zu erkennen.
Das alles lohnt sich nur wenn nur ein Teil der Fläche ertüchtigt werden muss.
Die abgeschliffenen Flächen in der Plicht haben wir mit TBS belegt. Obwohl es sich hier nur um eine kleine Fläche handelte war die Schleifarbeit mühevoll.
Beim Verkauf des Bootes war das Deck noch einwandfrei.
Gruß Franz