
Zitat von
B.B.
Mittelleine wird dicht geholt. Springs gehen nach vorn = Vorspring oder nach hinten = Achterspring. Watt sons?
Mmh, meinste ?
Also geht die Vorspring nach deiner Definition von der Mittelklampe nach vorne auf den Anleger/Steg , d. h. auf den Poller, die Klampe wo auch die Vorleine fest ist.
Soweit so gut, ein Eindampfen bei auflandigem Wind in diese Vorspring auf Slipp ist aber nicht möglich. Dieses klassische Manöver geht nicht.
Geht die Vorspring hingegen von der Bugklampe auf die mittlere Klampe auf dem Anleger/ Steiger, auf einen Poller (der evtl. garnicht vorhanden ist) ?
Mit dieser Konfiguration ist das klassische Eindampfen (nach Lehrbüchern) in die auf Slipp gelegte Vorspring möglich
Ach ja, wird "deine" Vorspring nicht als zweite Vorleine bezeichnet , als Deppenspring ( Franzens ; User " Grauwal" Wortschschöpfung ) die manch einer auch in Dalbenboxen " anzunzelt" ?
Ist die gern benutzte , aber nicht immer vorhandene Mittelklampe im Grunde also eine Klampe f. eine zweite Vor- und Achterleine ?
Während Vor- und Achterleine die Distanz des Schiffes zum Anleger regulieren ( !) , die Kiellinie des Schiffes also parallel zum Anleger halten, sollen Springs ein Verschieben des Schiffes in Längsrichtung verhindern. Das Verschieben in Längsrichtung geschieht entweder durch Winddruck, oder viell schlimmer, durch Strom , insbesondere durch Strom gegen Wind Wellen.
Nochmals, das Schiff soll nicht in Längsrichtung verschoben werden, schon GAR NICHT NICHT parallel verschoben werden ( siehe Vor- und Achterleine; eine Festlaschen der Pinne auf 0 Grad ist hier insbesondere bei Strom sehr ratsam/hilfreich) .
Unter diesen Aspekten betrachtet ergibt es also durchaus Sinn die Vorspring von der Bugklampe zur " Mittelklampe " auf den Anleger zu führen.
Mehr noch, ist tatsächlich Steam, d. h. Strom gegen Wind, ist es ratsam die Vorspring auf die Achterklampe auf den Anleger zu führen.
Warum ?
Ganz einfach das Vorschiff tanzt auf und ab, rackt heftig in die Leine. Umso länger diese Vorspring desto mehr Reck gibt sie. ( Nebenbei, die Vorspring wird nicht " über Eck" durch die Lippklampe geführt ) .
Achterspring dito , diese Springs überkreuzen sich dann eben mal.
( Hier wird übrigens auch deutlich das Vor- und Heckleine die Parallelität des Schiffes zum Anleger nur gewährleisten, regulieren sollen. Sie sollen das Schiff nicht knackdicht bis z. Fenderpress an den Anleger heranziehen. Beim Auf - und Abtanzen des Vorschiffs würden sie ja nur einracken , je mehr sie gen 90Grad zur Kiellinie, desto Rack)
Auch wenn manch einem obige Erklärungen überzogen erscheinen, sie sind aus der Praxis, nicht nur meiner, erwachsen.
Ich denke das man sich bei der Definition was eine Vor- bzw. Achterspring ist, wie sie gelegt wird, nach dieser jahrundertealten Praxis richten sollte. Das hat weniger mit Tradition zu tuen, es ist schlicht Praxis, Erfahrung, Wissen, was auch immer.
Auf der anderen Seite jedoch ist bei moderaten Verhältnissen, und/ oder im Binnenrevier, nichts dagegen einzuwenden auch mal die Mittelklampe für , nein nicht Spring, sondern für eine zweite Vor- Achterleine zu nutzen. Wegen meiner auch am festen, geschützten Ligeplatz.
Es schadet aber auch nicht um die rechte Definition einer Spring zu wissen, darum zu wissen das man diese Konfiguration evtl. auch mal anwenden muss.
Merksatz:
Eine Spring geht niemals v. der eigen Mittelklampe aus.
Stichwort Mittelklampe.
Das Teil ist m. E. unabdingbar. Man nutzt es in Schleusen , oder wenn man sich bei widrigen Verhältnissen mal quer vor eine Dalbenreihe legt um anschließend mit Leine auf Slipp über einen Dalben in die Box zu zirkeln, oder um kurzfristig , temporär, überhaupt erst einmal eine Leinenverbindung von breitester Stelle des eigenen Schiffes zur breitesten Stelle des anderen Schiffe schnellst herzustellen....
Das geschieht dann aber mit der , vom TE bereits angesprochenen Mittelleine !
Die Frage des TE ( Themenerstellers) ist also berechtigt, ergibt Sinn.
Ganz einfach, Kommando an den Vordecksmann : " Lege Vorspring !" .
Er legt sie von der Bugklampe zur Mittel- Heckklampe auf dem Anleger.
Kommando an den Vordecksmann : " Lege Mittelleine ( auf Slipp um den Dalben, auf die Mittelklampe des anderen Schiffes...) !"
Bei neueren Anlegern, insbesondere in der Nordsee, wird der echten Spring übrigens Rechnung getragen.
Die Kreuzpoller haben einen Abstand v. 4- 5m. Für 8-10m Schiife, also für die Größe von Eignerschiffen die dort vornehmlich unterwegs sind, passt das perfekt.
P.S.
Um die Frage des Users " Sucher" aus einem anderem Thread , von wegen den Anforderunge an ( s) eine Mittelklampe zu beantworten :
Ja, ich habe schon einmal geschleust, so überschlagsmäßig mit eigenen Schiffen rd. 1500 mal. 
P.P.S.
Obiges ist ünrigens im Tidenrevier, auch ohne Strom. hilfreich. Je mehr Tidenhub, desto mehr Sorgfalt ist notwendig um das Schiff parallel z. Kaje auf Position zu halten. Insbesondere mit Fenderbrettern auf Dalben.
Geändert von supra (03.06.2018 um 23:13 Uhr)
O.K., wir haben sie jetzt da wo sie uns haben wollen.