Interessante Frage!
Für meine Leichtmatrosin und mich ist es als Charterer eine Reiseform in der man Land und Leute unserer Meinung
nach ganz anders kennenlernt als wenn man z.B. mit dem Wohnmobil ein Land erkundet. Ich komme mit dem Schiff
zu Orten und Stellen die mir sonst nicht so zugänglich sind. Ich "wohne" dann im Hafen quasi mitten im Leben,
kriege, sofern ich nicht in einer Marina bin, einiges von der Stadt mit.
Zwischen dem An- und Ablegen haben wir den seglerischen Aspekt, der mal langsam dahingleitend, mal sportlich schnell
oder halt auch mal ruppig ungemütlich sein kann. Auch wenn ich es oben "Reiseform" genannt habe, so genießen wir den
Fortbewegungsteil auch. Je nachdem sportlich um noch einen viertel Knoten rauszuholen, mal auch meditativ wenn man
einfach nur die Ruhe genießt und vielleicht gar nicht so viel redet, jeder nur seinen Gedankne nachhängt.
Das kann von Tag zu Tag anders sein. Manchmal ist es auch ein Entschleunigen, ein Runterkommen.
Viele Nichtsegler im Freundes/Bekanntenkreis fragen " ja was macht ihr denn die ganze Zeit, wenn ihr 6 Stunden
von A nach B unterwegs seit?" Es ist den Leuten schwer zu vermitteln.
Selbst meine Leichtmatrosin meinte vor 14 Jahren nach dem ersten Törn "Ja das war ganz nett. Aber muss man ja nicht jedes
Jahr machen". Inzwischen würde sie mich töten wenn ich ohne sie fahren würde 
Den Regattaspekt finde ich nicht uninteressant. Würde ich am Wasser wohnen wäre es sicher auch eine Option die ein oder andere Mittwochsregatta zu fahren. So bleiben für uns nur 1-2 Wochen im Jahr.
LG aus Köln
ORIBA
~Botemedlet för allt är saltvatten-Svett, tårar eller havet~
(Ann Rosman)