Man lernt als Segler ja nie aus, daher mal Schilderung folgender Situation:
Charteryacht 33 Fuß, Rollgroß, Rollgenua, Endlosleine für Bedienung des Groß aus dem Cockpit nicht vorhanden - wie oft bei Charteryachten, d.h. einer muss an den Mast und mit Winsch raus/reinkurbeln, während der andere die Großschot zieht bzw. beim einholen unter Spannung hält, Großschot reichte bei eingerolltem Groß nur 50cm über die Schotklemme hinaus, d. h. der Rudergänger kann die nicht vom Ruder aus vollständig erreichen.
Bei 20kn Wind zunehmend auf Amwindkurs wollten wir 2. Reff ins Groß nehmen, dazu unter Motor in den Wind gegangen, da ja bekanntlich das Groß nur im Wind stehend gut einrollt. Einer nach vorne an dem Mast zum Einrollen, der andere am Ruder, erstes Problem dabei, die Genua und Vorschoten wild schlagend, daher am Mast Arbeiten nicht möglich und gefährlich. Also haben wir erst die Genua ganz eingeholt und wollten dann das Groß einholen. Wieder einer mit der Winsch am Mast, der andere am Ruder.
Da nun die Großschot aber zu kurz war, konnte der Rudergänger der mit dem Halten der Yacht unter Motor im Wind beschäftigt war, diese nicht unter Zug halten (Autopilot hielt die Yacht nicht im Wind, da dieser immer wieder gesprungen ist).
Das führte dazu, dass die kurze Großschot durch die Schotklemme rutschte, die Großschot damit völlig lose und nicht unter Spannung war und die Umlenkrolle am Baum gefährlich umherschlug. Erst nachdem wir das unter Kontrolle gebracht hatten, konnten wir das Groß einrollen.
Was hätte man hier besser und risikoärmer machen können? Für gute Tips wäre ich dankbar.