
Zitat von
Skipper4712
In Tidengewässern, legt man ja die Bugspring bis zum äußersten rechten Poller und die Heckspring zum äußersten linken Poller, damit das Boote sinken und steigen kann, da brauche ich keine Mittelklampe.
.
Bei mir an Bord gibt es weder links noch rechts, auch lege ich die Springs nicht damit mein Schiff sinken kann .
Deppensprings zur Mittelklampe gibt es eigentlich nur gelegentlich am Fingersteg.
Im Strom und/oder Tidenhub oder bei Welle macht man Schiffe anders fest .
Der Trick in Schleusen ausschliesslich die Mittelklampe zu nutzen funktioniert eigentlich nur in Kammern ohne Schlengel , ohne starken Schub durch das Schutz und ohne Auflieger ( Päckchen) . Das ist allermeist binnen der Fall.
In Seeschleusen, Schleusen zu Seeschiffahrtssta§en verfährt man anders , insbesondere jenen die ( auch ) für die Sportschiffahrt ausgelegt sind.
Festmachen mit Spring .
Genaugenommen gibt es keine Springklampe. Ein auf der Mittelklampe belegter Festmacher ist eine zweite Vor- oder Achterleine , eine Deppenspring .
Eine Spring soll das Verschieben des Schiffes in Längsrichtung verhindern, sei es durch Winddruck oder Strom .
Damit das auch bei Tidenhub gut funktioniert kann die Spring garnicht lang genug sein , so geht sie also vom achtern Poller an der Mauer, dem Kai , zur Bugklampe -- das ist dann die Vorrspring
Achterspring umgekehrt.
Vor- und Achterleine hingegen sollen die Distanz zu Mauer , zum Steg regulieren.
Regulieren - mit kurz , sprich 90 Grad zur Kiellinie is' da bei Tidenhub und Strom , Winddruck nix.
Auch ohne Tidenhub wird solch kurze Vor- oder Achterleine bei Welle natürlich racken.
Es gilt also vor und Achterleine weiter nach vorn oder achtern auszubringen.
Mehr Länge bedeutet bei Wellengang , also wenn das Vorschiff auf - und ab geht ja auch mehr Reck .
Eine möglichst geringe Distanz des Schiffes zur Mauer , zum Steg ist unter diesen Verhältnissen unwichtig .
Wichtig ist allein dass das Schiff , also dessen Kiellinie parallel zu Mauer liegt ---und das bei jedem Wasserstand ( Tidenhub ) .
Es bedingt dann eben möglichst langer Festmacher , sowohl Springs, als auch Vor und Achterleinen .
Liegt das Schiff bei Hochwasser dann mal zwei Meter , oder mehr ,von der Mauer weg muss man es eben mit einer vorher lose angetüdelten Hilfsleine zum Übersteigen zur Spundwand, Mauer, Kaje ziehen.
Und hier sind wir just bei der Deppenspring , d. h. einer Spring zur Mittelklampe .
Solch Spring läuft parallel zur nach vorn , oder achtern ausgebrachten Bug - bzw. Heckleine .
Solch Spring verstärkt , verdoppelt also die Wirkung der Bugleine , sie minimiert im Grunde die Distanz des Bugs zur Mauer.
Man hat mit Springs zur Mittelklampe im Grunde doppelte , nein , parallele Vor - und Achterleinen ausgebracht.
Insbesondere bei Strom funktioniert das nicht .
Auch nicht bei leichtem Winddruck und Aussenliegern ( kleinen Päckchen) .
Bei großen Päckchen funktioniert das garnicht, weswegen jedes dritte Schiff eine Landleine zu legen hat.
Nur so kann sichergestellt werden dass nicht Bug auf Bug scheuert , sondern die Kiellinien parallel zur Mauer bleiben.
Fazit
Spring geht vom Bugpoller an Land zur Heckklampe , die andere Spring umgekehrt.
Vorspring , Achterspring ?
Welche ist welche ?
Wo ist der Bezug ?
Wenn ich bei auflandigem Wind in die Spring eindampfe, ist es bei mir an Bord die Vorspring. Mein Bezug ist also das Schiff .
Die Vorspring geht also von vorn nach achtern an Land.
Hier sind wir auch wieder bei dem Fakt dass sich echte, nein klassische Springs kreuzen.
Es ist klar dass sich obige detaillierte, nichtsdestotrotz richtige Kenntnisse über Jahrzehnte und vor allem auch binnenwärts wegen dort nicht vorhandener Notwendigkeit verwässert haben.
So kam es eben zur Bezeichnung " Springklampe " . Verständlich das.
Also nochmals , es gibt keine Springklampe , das ist " anbindetechnisch " falsch.
Ich möchte aber auch nicht verhelen dass nur eine Spring vom Kopf des Fingerstegs zur Mittelklampe durchaus Sinn ergibt .
Diese einzelne Spring zieht unter Last den Bug nicht zum Fingersteg , die Bugleine auf der anderen Seite hindert sie daran .
Ist diese " halbe Spring jetzt eine Bugspring weil sie in selbiger Richtung wie die echte Bugspring läuft, oder ist sie eine Heckspring weil ebendort ?
Mmh...
Ich einige mich darauf dass es keine Springklampe gibt.
Wiki zeigt es ( interessant , oben schon erwähnt, ideale Verhältnisse von Pollernpositionen , Klampen ...)
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Festmacherleine
P.S.
Zur Vervollständigung :
Es sollte deutlich geworden sein dass man Vor - und Heckleine NICHT auf Slip legt, für Springs bleibt dann nämlich kein Platz mehr auf der Klampe , insbesondere wenn man nur eine Bugklampe hat und auch noch einen Nebenlieger bekommt.
Springs sollten auch nie nicht durch Lippklampen gelegt werden, Vor - und Heckleinen nur seltenst.
.
Geändert von supra (10.11.2020 um 00:06 Uhr)
O.K., wir haben sie jetzt da wo sie uns haben wollen.