Vielleicht ist der Begriff der "Yacht" heute durch Abramowitsch etwas anders definiert, aber im Bereich der SeeSchStraßen kenne ich wenige Yachten, die eine Schleuse in der Breite ausfüllen. Meine konnten es bisher alle nicht. (Und was die Paddler vielleicht in Brandenburg machen können, ist wiederum eine andere Sache. Aber da wird wohl eher von Tal zu Tal statt von Berg zu Tal geschleust.)
In Ülzen bekommt man als Sportboot sogar den Poller zugewiesen (Funk oder Anmeldetelefon).
Ohne Festmachen, haha, die würden einem schon was erzählen.
Nicht persönlich werde, Freundchen.
....und mit mehr als 200 Schleusen in den letzten drei Jahren weiß man es tatsächlich besser
Gruß Franz
halber Wind reicht völlig
Ist schon ein paar Jahre her, da haben wir einen Iroquois die Rhône talwärts überführt. Den konnten wir mit den beiden Aussenbordern problemlos in der Kammermitte halten. Wir wurden immer als Letzte in die Kammer gelassen. Unser Permit mussten wir nur an der ersten Schleuse vorzeigen. Hubhöhe bis 18m.
Horst
Auf oder ab, dass ist ein entscheidender Unterschied. Ein markanntes Beispiel ist die Hindenburgschleuse Anderten. Runter wie ein komfortabler Lift, aufwärts extrem struppig.
Ein weiterer entscheidender Unterschied ist die Nutzung der Schleuse. Welche die überwiegend für die Berufsfahrt ausgelegt sind, werden i.d.R. schnell gefüllt (z.B. Amsterdam-Rhein-Kanal, Mittellandkanal). Die Turbolenzen mechen den Dicken nichts aus, Sportboote zerren heftig an den Leinen. (natürlich nicht bei "Bergschleusung ohne Leinensicherung")
An Gewässern, die überwiegen/ausschließlich von Sportbooten genutzt werden, werden die Schleusen dementsprechend betrieben (Drente/Overijssel, Meklenburgische Seen, Französische Wasserwege). Die Füllung geschieht langsam, Poller sind ausreichend vorhanden und die Schleusencrew ist geduldig, nimmt manchmal sogar die Leinen.
Erhebliche Unterschiede zwischen NL und D. In NL sind Sportboote ein erheblicher Wirtschaftsfaktor, in D auch aber hier wird das Sportboot eher als Störung empfunden.
Gruß Franz
halber Wind reicht völlig
Ich verstehe die ganze Diskussion nicht. Warum sollte man auf Leinen verzichten? Schafft doch nur eine unnötige Gefahrenquelle.
In den Brandenburgischen Gewässern gibt es "Schleusen" in denen sich die Kanufahrer gleichzeitig an beiden Schleusenwänden abstützen können, mehr Folklore als Niveauüberbrückeung. Wenn man die kennt, kann man auf die Idee kommen.
Bei allen anderen, erst recht bei den ernsthaften sollte man nicht auf die Leinen verzichten, selbst nicht bei sportbootfreundlichen (Bild 1 und 3) Zuweilen wird man sogar angewiesen wie oder wo man "festmachen" soll (z.B. Ülzen, Wusterwitz und Hohenwart).
Der Gedanke, dass man treibend schleusen kann sollte gar nicht erst aufkommen.
Gruß Franz
halber Wind reicht völlig
Wenn man so 10 Schleusen pro Tag in den französischen Kanälen bewältigt, dann kann einem das viele Leinenführen schon lästig werden. Dort sind die Schleusen aber nur wenig breiter als eine große Yacht (13 m x 4 m). Wenn man eine solche Yacht gut abgefendert hat, dann ist es problemlos möglich, ohne Leinen zu schleusen, aufwärts wie abwärts.
Menschen, die wirklich viele Schleusen in Frankreich gefahren sind, haben im Laufe der Zeit ein Gefühl dafür entwickelt, wie man mit Maschine das Boot ohne Probleme mittig halten kann. Mittig heißt mittig zwischen hinterem Tor und vorderem Tor. Der Abstand zu den Schleusenwänden seitlich wird durch die ordentlich ausgebrachten Fender geregelt.
Wie gesagt: Diese Erfahrungen gelten für Schleusen, die nicht sehr viel breiter als das Boot sind. Dies gilt im wesentlichen für französische Kanalschleusen und vergleichbare Schleusen.
Aber Grauwal mit seinen 200 Schleusungen Erfahrung wird sicherlich eine andere Meinung haben.