zu Julia,
das Boot wurde als Sandwiches-Bauweise Über- und Unterwasserschiff konstruiert und hat entsprechend seines Alter, Feuchte aufgenommen. Das kann - muss aber nicht zu osmotischen Schäden führen. Blasen zwischen Gelcoat und Barriere oder zwischen Laminat und Gelcoat sind nun mal Blasen und keine Osmose. Bei Osmose ist nun mal zwischen Ursache und Wirkung zu unterscheiden, was vielen Skippern nicht vermittelbar ist. Ob die Flüssigkeit unter den Blasen sauer oder nach Mandeln riecht, oder auch keinen Geruch hat ist unbedeutend, denn Osmose riecht nun mal nicht. Natürlich bekommst Du von keiner "seriösen" Werft eine Garantie, noch eine Gewährleistung auf Nachbesserung, da die Feuchte sich im Sandwiches nicht so einfach beseitigen lässt. Würdest Du eine Feuchtemessung durchführen, dann liegen die Werte sehr wahrscheinlich weit über 3%. Manche Werft, die meist Anstreicherfirmmen sind, werden Dir den Vorschlag machen, das Boot abzuschleifen und 4-5 Lagen Gelshield zu streichen. Damit wird aber nur der osmotische Schaden (Blasenpest) abgedeckt, die Feuchte im Laminat eingeschlossen was eine Delaminierung des ISO-Harz vom Laminat beschleunigt. Im Grunde schaden meist solche Sanierungen, was aber kaum vermittelbar ist. Mit einen Geschäft mit der Angst lässt sich immer nocht gut verdienen. Wenn Du mehr über die osmotische Vorgänge bei GFK-Yachten erahren möchtet, dan gehe einfach zu BLASENPEST
Wenn bei Deinen Boot kein Silan - Nano - Siliko - PTFE gestrichen wurde, dann ist die einfachste Lösung sauber anschleifen dass die Bläschen geöffnet sind, 1 x mit einen 1 K. Vinyl streichen und darauf 1 x das passende Antifouling mit einer Vinylträgerkomponente. Mit Materialkosten um die 180,-€ ist das einfach zu erledigen und Du wirst mit dem Boot noch einige Jahre Deinen Spass haben. Sollten an machen Stellen in 1-3 Jahren wieder Blasen entstehen, einfach verschleifen, Vinyl und Antifouling darüber, das geht einfach und schnell.
Engel
Geändert von Engel (17.11.2020 um 13:44 Uhr)
Hallo,
erstaunlich, was Supermänner durch übertünchen und zudecken so alles aus der Welt schaffen können,
selbst ungeliebte Antworten.
Peter
Hallo,
und noch eins:
Erhaltung ist teuer, daran gibt es nichts zu drehen.
Wer den Preis für die Erhaltung am Restwert eines Bootes fest macht, begibt sich unweigerlich in eine Abwärtsspirale zu einem unrettbar schlecht gepflegten Boot.
Mit viel Glück stehen noch beide Optionen offen, entweder das Boot zu retten oder es so zu verbrauchen, wie es ist.
Peter
Die Durchdringungswerte beim Gelcoat ein Vinylesterharz mit Neophentyl betragen bei 60°C ca. 15 - 18 tausend Stunden, bei einen ISO-Harz haben wir je nach Laminat 8-12 tausend Stunden. Also nach 3,5 Jahren wäre das Sandwiches bei 60°C theoretisch wieder trocken. Nur bei durchschnittlich 20° dauert es dann doch sehr - sehr lange, ich schätze um die 20-25 Jahre, das müsste dann reichen.
Überleg Dir meinen Vorschlag mit dem Vinyl, entweder es wird richtig teuer und aufwendig, dagegen spricht die Verhältnismäßigkeit bei dem Boot, oder einfach und du hast noch einige Jahre Deinen Spass mit dem Boot. Keine Sorge, wegen ein paar Blasen geht die Kiste noch lange nicht unter.
Übrigens, die Durchdringungswerte bei Epoxiden liegen bei ca. 6000 Stunden bei 60°C und das ist erheblich weniger als z.B. bei einen Gelcoat. Das ist z.B. ein erhebliches Problem bei der Carbonbauweise.
Nachtrag:
Wenn Du größere Löcher hast, bei der Blasenbildung, besorge Dir ein SKresin *** Harz, dazu ein wenig Dolomitmehl, zur Paste verühren und damit lassen sich nasse Stellen - sogar unter Wasser verschließen oder spachteln.
Grüße Engel
Geändert von Engel (19.11.2020 um 17:49 Uhr)